Schottergärten

 

Was hat mein Vorgarten mit Klimaschutz zu tun?

Wenn der Garten mit Schotter oder Torfmulch gestaltet ist, sehr viel, und dann auch noch im negativen Sinn. Oft stammt der Schotter z.B. aus Indien oder China und muss hierher transportiert werden und Torfabbau zerstört Feuchtgebiete.        

Wenn man schon einen „Steingarten“ haben möchte, so im „klassischen Sinn“, und man sollte darauf achten woher die Steine kommen. 2. Wenn man zwischen den Pflanzungen „abdecken“ möchte, so gibt es vielfältige Mulcharten deutscher Produktion im „Resteabfall“. So ist z.B. fein gekörnter Pinien-Rindenmulch auch sehr dekorativ.

Wer Schotte rgärten und Schottermauern braucht, sollte, wie schon gesagt, darauf achten wo sie abgebaut werden. Sie sind scheinbar eine Modeerscheinung unserer Zeit. Wer sie anlegt und schön findet, geht meistens von wenig Gartenarbeit aus. Ich kann das verstehen, denn wer will schon nach 10bis 12 Stunden Arbeitszeit noch „Sklave“ seines Gartens sein. Auch bieten sie Kleintieren und Insekten Unterschlupf, besonders über die Winterzeit werden sie genutzt. Speichern die Steine doch Wärme bei der geringeren Sonneneinstrahlung. Was sich jedoch ändern sollte ist die Bepflanzung. Die immergrünen Koniferen sind nicht nur für das Auge langweilig, sondern bieten auch den Insekten kaum Nahrung. Auch ohne Mehraufwand in der Gartenarbeit lassen sich Schotter und Trockenmauern insektenfreundlich bepflanzen. Eine ganze Reihe von Steingartengewächsen sind nicht nur für das Auge schön und machen den Vorgarten bunt und freundlich, sondern bieten auch den Insekten Nahrung und Unterschlupf. Auch sind sie sehr genügsam in ihren Ansprüchen und lassen sich leicht in Trockenmauern anbringen. Einige Beispiele sind Gänsekresse, Blaukissen, Steinkraut, Glockenblume, Kokardenblume, Bitterwurz und Feinstrahlaster. Als Ersatz für die Koniferen bieten sich auch niedere Sträucher an; wie niedere Buschrosen, Bartblume, Zwergblutberberitze, Prunkspiere, Johanniskraut, Fünffingerstrauch, Zwergspieren und die einzelnen Heidesorten gehen immer und sind zu empfehlen. Johanneskraut, Fünffingerkraut, Spiere und Spindel gibt es auch als Bodendecker und verschönern so wie  die anderen Blühpflanzen Schotter und Garten ohne mehr Arbeit zu machen und sind gleichzeitig Insektenfreundlich.

Inzwischen müsste jeder Bürger über die Notwendigkeit der Insekten und ihre Gefährdung, sowie den Rückgang, Bescheid wissen. Umso mehr ist es erforderlich, dass alle Möglichkeiten genutzt werden um ihnen ein vielfältiges Nahrungsangebot und Brutmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Dazu zählen auch Vorgärten, Terrassen und Balkone.

Im Herbst und Frühjahr ist Pflanzzeit! Man kann also noch etwas verändern. Wer nicht umpflanzen will, kann immerhin zwischen die Koniferen Blühstauden einbringen. Gleichzeitig kann man für das nächste Jahr im Sommer oder Herbst Frühjahrsblüher einsetzen.

Sie werden sehen, es macht nicht mehr Arbeit und es gefällt ihnen! Und den Insekten auch!!

Wenn sie es nicht für sich tun, so tun sie es für ihre Kinder! Auch sie möchten noch Äpfel und Kirschen essen sowie sich an der Schönheit der Natur erfreuen.

In diesem Sinne

Hubert Raack – IG „Bienenfreunde“

 

Einige Beispiele:

 

 

 
nach Eschler

 


Staudenmix nach Baldur


nach Schwitter

 
nach tiybook

 
tiybook


Zurück zur Unterseite Natur und Umwelt

Zurück zur Eingangsseite